Freitag, 2. März 2012

Rosen und Herbst 2011



Yolande d'Aragon
 Remontant-Hybride, 1843 - Vibert, Frankreich
Duft: 4, angenehmes Parfum, Zitrone

So sah der Strauch vorm Umzug 2009 aus, 2011 blühte Yolande aber doch schon wieder.



Von einer Plage muss ich noch berichten:

Auf einem Stück altem Gemüseland, ca 150 m², hatten sich hunderte von Ackerwinden breit gemacht. Vermutlich hatte ich mit der Motorhacke noch nachgeholfen, denn ein Wurzelstückchen reicht, um eine neue Pflanze zu produzieren.

Da half nur, spatentief, 10 cm für 10 cm umzugraben, bei dem schweren, lehmigen und tonhaltigen Boden, der trocken zu Beton wird, war das ein besonderes Vergnügen. Alles in allem habe ich 16 Stunden damit verbracht. Aber es hat sich gelohnt, 95 % der Winden konnte ich ausgraben und der Boden war plötzlich locker. Wenn dann aus einem übersehenen Stück noch eine neue Winde herauskam, war sie ganz leicht ausgegraben.


Rose de Resht
Portland, vor 1880 - alte Gartenrose aus Persien
Duft: 4,  starker, aber frischer Duft, leicht nach Zitrone

In der Literatur heißt es immer wieder: Von Nancy Lindsay 1949 nach Europa gebracht.

Tatsächlich wurde 'Rose de Resht' von Dr. Haussknecht, einem Botaniker aus Weimar, in der nordpersischen Stadt Resht als 'Gul e Reschti' entdeckt. Gleichzeitig wohl auch von Monsieur Pissard, dem Gärtner des Schahs, der sie vermutlich nach Frankreich brachte. Seit dieser Zeit kann man sie in Deutschland nachweisen, aber sie geriet offenbar in Vergessenheit. Im Nordiran wurde diese Rose schon seit langer Zeit zur Rosenölgewinnung verwendet.
Auch diese Rose zeigte im vergangenen Jahr schon wieder einige Blüten bis in den Spätherbst hinein.


Comte de Chambord
Portland,  um 1860 - Moreau-Robert, Frankreich
Duft: 4, stark und würzig

Auch sie legte im neuen Garten gleich wieder los!



Der einzige Fehler dieser wunderschönen, gut und stark duftenden Rose ist, dass sie keinen Regen mag und dann Mumien bildet.

Aber wenn man diese und Verblühtes regelmäßig entfernt, dabei die Triebe um ein bis zwei Blattachseln einkürzt, blüht sie unermüdlich und üppig bis zum ersten Frost.

Jetzt ließ die Arbeit etwas nach und ich konnte Kataloge wälzen, bzw. im Internet nach meinen Lieblingen suchen. Lange Listen entstanden, wurden mit dem vorhandenen Platz abgestimmt und schweren Herzens wieder viele Rosen gestrichen, bis es klar war, die will ich und die bringe ich auch alle unter!

Ich habe die Rosen im neuen Garten nach Gruppen angeordnet, also ein Gallica-Beet, ein Remontant-Beet etc., in den Beeten wiederum nach Farben geordnet. Früher habe ich bunt durcheinander gepflanzt, aber nachdem ich die perfekten Farbkombinationen in englischen Gärten gesehen habe, versuche ich besser zu werden.

Die Bestellungen wurden abgeschickt. Die meisten Rosengärtnereien schicken keine Auftragsbestätigungen - was würde wohl geliefert werden......?


Buff Beauty
Moschata, 1923 - Pemberton, UK
Duft: 3, angenehmer, frischer Duft

Sie hatte nicht überlebt, geschwächt durch die strengen letzten Winter. Im langsam verrottenden Bio-Container von Ruf gepflanzt, blühte sie sofort.


Am 4. November vormittags holte ich die ersten 18 Rosen aus Steinfurth von Schultheis und Ruf. Als ich heimkam, stand dort ein Karton mit weiteren 25 Rosen von Schmid, Memmingen, sie kamen 2 Wochen früher als erwartet. Nur eine fehlte. Jetzt artete es aber in Arbeit aus. Zum Glück steckten die Schilder schon alle, sodass ich nicht lange nach den Pflanzstellen suchen musste. Aber als ich die Letzte gepflanzt hatte, war es stockdunkel.


Für die nächsten Rosen wurden die Löcher nun bereits vorher gegraben, um keine weiteren Überraschungen zu erleben.

Am 10. November fuhr ich nach Reinhausen zu Frau Schade. Dreißig Rosen, hauptsächlich seltene Gallicas, wurden eingeladen. Nur fünf Stück waren ausverkauft und mussten nach 2012 verschoben werden.




Löcher graben, pflanzen, angießen und anhäufeln, insgesamt 92-mal, denn es kamen noch Rosen von Weingart, Bad Langensalza sowie einige Ersatzrosen für nicht lieferbare von Schultheis und Ruf hinterher.

Anfang Dezember kamen noch 2 Rosen von Fechner, Rinteln - eine davon wurde bei Loubert,  Les Rosiers-sur-Loire in Frankreich besorgt. Die allerletzen zwei, ein spontaner Nachkauf, lieferte Schütt aus Neuendorf in Schleswig-Holstein am 20. Dezember........


........sie wurden im ersten Schnee gepflanzt.

Zwischendurch war noch Zeit diverse botanische Tulpen, Narzissen und Krokusse, Allium und Schneeglöckchen zu pflanzen.


Und dann war da noch die Auffahrt, parallel zum Grundstück. Hier stand früher noch ein zweites Betonsilo, es hatte eine Lücke hinterlassen. Eine total zugewachsene Natursteinmauer wurde freigelegt. Dabei störte ich eine Blindschleiche und einige Eidechsen beim Winterschlaf, sie bekamen sofort einen neuen Schlafplatz. 


Im Vogelsberg sammelte ich flache Steine, die der Vulkan vor 10 bis 20 Mio. Jahren reichlich verstreut hatte, und schichtete in der Lücke eine Mauer auf. Jetzt fehlt nur noch etwas Mutterboden.


Wege wurden auf die richtige Breite gebracht, Rasensoden verpflanzt, es wurde nicht langweilig.


Die Rosen-Bestell-und-Liefer-Lotterie war vorbei. Ein milder Winter, mit einem heftigen Kälteeinbruch im Februar, begann. Leider hatten einige Rosen bereits im Januar die Winterpause beendet. Man wird sehen!


Leider hielt die Schneedecke nur wenige Tage, als es richtig kalt wurde, fehlte der Schutz.























































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